Wie Sie beim Wäschewaschen Geld sparen und die Umwelt schonen können: Mit Waschnüssen!

Immer mehr Menschen leiden heute unter Allergien. Dabei ist es gar nicht so selten, dass industriell hergestellte Wasch- und Körperreinigungsmittel mit ihren zahlreichen synthetischen Inhalts- und Duftstoffen Auslöser sind. Wir haben dieses Thema aufgegriffen und möchten heute eine tolle Alternative zu Flüssigwaschmittel, Pulver & Co. vorstellen: die aus Indien stammende Waschnuss.

Clevere Früchtchen

Die kleinen braunen Nüsse sind die Früchte des Seifenbaumes und dienen, rein botanisch betrachtet, eigentlich als Samenträger. Doch in den natürlichen Verbreitungsgebieten werden sie bereits seit Jahrhunderten zur Reinigung von Haut, Haaren und zum Waschen von Kleidung genutzt. Die reinigende Wirkung wird durch die in den Schalen der Waschnüsse enthaltenen Saponine ermöglicht. Es handelt sich dabei um rein organische Substanzen, welche die Früchte ausbilden, um die innen liegenden Samen vor Fressfeinden und vor Pilzbefall zu schützen.

Die Wirkung der Saponine

Es mag zunächst ein wenig unappetitlich klingen: Die Wirkung beruht vor allen Dingen auf folgenden Fähigkeiten:

Diese Eigenschaften sorgen auch dafür, dass der Verzehr von Waschnüssen schädlich, ab einer gewissen Menge für Kinder sogar lebensgefährlich ist. Deshalb ist es wichtig, Waschnussvorräte vor Kindern unzugänglich aufzubewahren und eindeutig zu kennzeichnen! Glücklicherweise schmecken Waschnüsse ausgesprochen bitter, sodass Verwechslungen und damit der Verzehr von Gesundheit schädigenden Mengen praktisch ausgeschlossen ist. Allerdings ist die vergleichsweise extrem hohe Saponin-Konzentration in den Waschnussschalen dafür verantwortlich, dass sie bei Kontakt mit Wasser aufschäumen und eine reinigende Wirkung haben.

Verwendung indischer Waschnüsse

Es gibt sie unter der Bezeichnung “Waschnuss”, “Seifen-Nuss” oder unter der in Indien gebräuchlichen Bezeichnung “Reetha” zu kaufen. Sie können die getrockneten, sauberen Früchte entweder im Ganzen erwerben oder als bereits geöffnete Schalen. Während Sie geschlossene Waschnüsse vor Gebrauch erst noch aufbrechen müssen (dazu eigenen sich übrigens aus der Adventszeit bekannte Nussknacker hervorragend), sind Waschnussschalen sofort einsatzbereit.

Füllen Sie die Schalen in ein Baumwollsäckchen und geben sie das sicher verschlossene Säckchen direkt in die Waschmaschinentrommel. Die empfohlene Menge liegt zwischen drei und sieben halben Schalen. Sie richtet sich zum einen nach der Waschtemperatur, zum anderen nach der in Ihrem Einzugsgebiet vorherrschenden Wasserhärte. Nach einigen Waschgängen bekommen Sie ein sicheres Gefühl dafür, wie viele Nüsse bzw. Schalen Sie benötigen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Bei Waschgängen unterhalb 40 °C wirken die Nüsse auch bei einem zweiten Durchgang noch optimal. Bei Waschtemperaturen, die darüber liegen, sollten Sie immer wieder frische nehmen.

Tipp: Waschnüsse lassen sich sehr gut zur Reinigung von Haut, Haaren und sogar von Haushaltgegenständen einsetzen. Kochen Sie dazu die aufgebrochenen Nüsse in etwas Wasser auf. Den Sud, in dem das Saponin verbleibt, können Sie anschließend wie Duschbad, Shampoo oder Putzmittel verwenden.

Vorteile

Gibt es Nachteile?

Wir meinen: Das kommt ganz auf den persönlichen Blickwinkel an! Der Einsatz von Waschnüssen erfordert nämlich die Unterbrechung des Waschmaschinenprogramms. Das bedeutet, Sie müssen das Säckchen mit den Nussschalen nach dem letzten Abpumpen der Waschlauge manuell entfernen und Ihre Maschine zum Spülen neu starten.

Hinzu kommt, dass Waschnüsse naturgegeben weder Bleiche noch Wasserenthärter enthalten. Falls Sie darauf nicht verzichten möchten, müssen Sie diese Mittel selbst hinzudosieren.

Tipp: Probieren Sie als Alternative zu industriell hergestellten Wasserenthärtern, Zitronen- oder Essigessenz. Als Duftersatz bietet sich ein ätherisches Öl Ihrer Wahl an.

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