Nächtlicher Harndrang – wenn die schwache Blase den Schlaf raubt

Männer und Frauen sind mit zunehmendem Alter gleichermaßen von nächtlichem Harndrang betroffen. Studien gehen davon aus, dass mehr als 60 Prozent der Menschen ab 70 Jahren nachts mehrmals Wasser lassen müssen. Der nächtliche Harndrang(Nykturie) ist in jedem Fall ein ernstzunehmendes Signal, denn es kann ein Hinweis auf eine Erkrankung sein.

Tee und nächtlicher Harndrang

Wie oft Sie in der Nacht zur Toilette gehen müssen, hängt von der Trinkmenge und davon ab, was Sie getrunken haben. Alkoholische Getränke wie Bier und Wein, aber auch Tee können zu Harndrang führen. Schwarzer und Grüner Tee regen die Blasentätigkeit an. Schuld daran ist das Alkaloid Teein, das ähnlich wie Koffein den Pulsschlag beschleunigt und die Blutgefäße weitet – auch in den Nieren. Harntreibend wirken auch verschiedene Kräutertees, darunter Brennnesseltee und Tee aus Birkenblättern. Diese Tees enthalten Enzyme und Gerbstoffe, die den Stoffwechsel anregen.

Mögliche Ursachen von nächtlichem Harndrang

Nicht nur eine größere Trinkmenge und Tee können zu nächtlichem Harndrang führen. Eine schwache Blase tritt im Alter häufiger auf. Leiden Sie unter einer schwachen Blase, die Ihnen den Schlaf raubt und die Lebensqualität einschränkt, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Die Ursache für das Problem kann in einer erhöhten Urinproduktion des Körpers liegen, doch kann auch eine Erkrankung der ableitenden Harnwege vorliegen. Beide Ursachen können in verschiedenen Erkrankungen begründet sein.

Eine erhöhte Urinproduktion kann durch Herzschwäche, Diabetes mellitus, eine Nierenerkrankung oder die Einnahme von Medikamenten hervorgerufen werden. Sind Sie am Tage sehr müde, könnten Sie zusätzlich zur Nykturie unter einem Schafapnoe-Syndrom leiden. Auch ein Mangel am Hormon ADH kann zu einer erhöhten Urinproduktion führen.

Liegt das Problem für den nächtlichen Harndrang in den ableitenden Harnwegen, könnten Männer unter einer gutartigen Prostatavergrößerung oder Prostatakrebs leiden. Bei Frauen ist eine überaktive Blase eine häufige Ursache. Die schwache Blase kann durch eine Fehlsteuerung des Blasenmuskels verursacht werden. Auch eine Blaseninfektion, Blasensteine oder ein Blasentumor können einen nächtlichen Harndrang verursachen.

Was Sie bei nächtlichem Harndrang tun können

Um wieder durchschlafen zu können und zu mehr Lebensqualität zu gelangen, sollten Sie Ihrem Hausarzt das Problem schildern. Er führt ein Anamnesegespräch und nimmt eine Urin- und Blutuntersuchung vor, um die Ursache zu ermitteln. Sinnvoll ist ein Blasentagebuch, in dem Sie notieren, wie oft Sie zur Toilette müssen. Mit Kamillen- oder Brennnesseltee, den Sie nicht abends, sondern am Morgen und am Vormittag trinken, können Sie Keime bei einer Infektion bekämpfen.